Im 13. Jahrhundert bauten die Menschen hier an der Spree einen Mühlendamm mit vielen Wassermühlen an beiden Ufern. Sie wollten sich den weiten Weg zu den Mühlen sparen und errichteten gleich daneben ihre Häuser – das war die Keimzelle Berlins!
Die Menschen sammelten die störenden Feldsteine von den umliegenden Äckern und bauten daraus im Jahr 1230 auf dem östlichen Ufer der Spree ihre Kirche: die Nikolaikirche. Sie gab unserem Viertel den Namen und ist die älteste Kirche Berlins.
Auf dem westlichen Spreeufer entstand 1237 die Petrikirche; sie bildete den Ortskern des kleineren Cölln. Im Verlaufe der Zeit entwickelte sich aus beiden Orten die Doppelstadt Berlin-Cölln. Das Jahr 1237 nutzte man später als Berliner Gründungsjahr.
Die Bürger wurden immer wohlhabender. Deshalb bauten sie ihre Nikolaikirche immer wieder um.
Obwohl Berlin immer größer wurde und aus allen Nähten platzte, blieb das Nikolaiviertel in seinen mittelalterlichen Strukturen fast unverändert. In den winzigen Gassen gab es ein reges Treiben durch die vielen Handwerker, die hier wohnten und arbeiteten.
Dennoch zog es auch reiche Bürger hierher:
Im 2. Weltkrieg wurde das Nikolaiviertel fast vollständig zerstört; die Nikolaikirche bestand nur noch aus den Außenmauern. Die letzten noch erhaltenen Gebäude ließ die DDR-Regierung abreißen. Erst 1987 (zur 750-Jahr-Feier Berlins) besann sich die DDR auf die historischen Wurzeln und kombinierte den Aufbau mit moderner Architektur.
Übrigens:
Im Nikolaiviertel hat eine Attraktion die Jahrhunderte überdauert: Hier befindet sich die kürzeste Straße Berlins: Die Eiergasse misst ganze 16 Meter und bietet Platz für gerade mal zwei Häuser und einen Brunnen…